Das lebendige Museum
Im Seilermuseum in Stockach wird nicht nur die Geschichte anhand von Multimedia, Ausstellungswänden und Vitrinen sichtbar gemacht, vielmehr werden die Besucher auch aktiv beim Herstellen von Seilen miteinbezogen.
Ganz am Anfang der traditionellen Seilherstellung steht die Hanfaufbereitung. Sie beginnt mit dem Anbau und der Ernte, wird mit der Hanfröste, dem Hanfbrechen und Hanfschwingen fortgeführt und führt nach dem Hecheln zum eigentlichen Verspinnen des Hanfs. Wie das Verspinnen des Hanfs vonstatten geht kann im Museum lebendig miterlebt werden. Mittels eines Warbelgeschirrs, wie es nachweislich bereits im 13. Jh. verwendet wurde, wird das Prinzip des Seildrehens demonstriert.
Bei der „Führung plus“ wird Seilermeister Muffler, gemeinsam mit den Besuchern, ein Baumwollseil auf einer Seilmaschine drehen. Selbstverständlich darf das fertige Ergebnis von den Besuchern als »Trophäe« mit nach Hause genommen werden.

Mittelalterliche Seilerwerkstatt, Warbelgeschirr zum Drehen von Seilen, Seilerei im 18. Jahrhundert, Hanfhechel